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Projekt Ladeinfrastrukturlösung für Mehrfamilienhaus MOD - Das Interview

 

 

Immer mehr Menschen steigen von Verbrennern auf E-Autos um. Gut für die Umwelt, gut für den Energiehaushalt und gut für Energie- und Gebäudetechnikspezialisten. Die eigene Wallbox im Einfamilien-, Reihenhaus oder an der Doppelhaushälfte ist für einen Fachbetrieb wie uns heutzutage keine Hexerei mehr. Innovationen, ausgereifte Produkte und viel Erfahrung der letzten Jahrzehnte sorgen für eine sorgenfreie Integration in die bestehende Haustechnik.

Etwas anders sieht es da schon bei einer Ladeinfrastruktur (LIS) für Mehrfamilienhäusern und Unternehmen aus. Viele Parteien, viele Wünsche, viele Anforderungen, Bürokratie und so manch andere Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Gemeinsam mit der Ambros Bau und dem Energieversorger vwew energie durften wir ein Lademanagementsystemen (LMS) für ein Mehrfamilienhaus in Marktoberdorf planen, entwickeln und realisieren. Nach einer Prototypentestphase wurde unsere Individuallösung erfolgreich in Betrieb genommen.

Im folgenden Interview geben die Verantwortlichen des Projekts, Herr Schmid von der Ambros Bau, Herr Meier von der VWEW Energie und Herr Heiligensetzer von der Epple GmbH, einen tiefergehenden Eindruck aus ihrer Sicht wieder.

 

Servus Herr Schmid, servus Herr Meier, servus Herr Heiligensetzer, bitte stellen Sie sich kurz unseren Lesern vor.

Schmid (Ambros Bau): Hallo Herr Seyberlich, ich bin Geschäftsführer der Firma Ambros Bau GmbH. Unsere Unternehmensbereiche gliedern sich in Bauträger, Hausverwaltung und Energieberatung. Im Bereich Hausverwaltung betreuen wir 25 Eigentümergemeinschaften rund um Marktoberdorf.

Meier (VWEW Energie): Ich bin Elektromeister, seit 14 Jahren für die VWEW Energie in der E-Mobilität tätig.

Heiligensetzer (Epple GmbH): Seit 2020 verantworte ich als Elektroniker Meister für Energie- und Gebäudetechnik die Planung und Montage von Kundenprojekten bei Epple.

 

Die Ladeinfrastruktur eines Mehrfamilienhauses bringt unterschiedliche Anforderungen mit sich. Was sind aus Ihrer speziellen Sicht als Bauträger / Hausverwalter, als Netzbetreiber und als Fachelektroniker die größten Herausforderungen bei so einem Projekt?

Schmid: Die größte Herausforderung bei dieser Investition ist die Diskussion mit den Eigentümern und die Überzeugungsleistung, die Entscheidung für die Installation eines Lademanagementsystems (LMS) im Gebäude. Natürlich sind die technischen Rahmenbedingungen bei jedem Gebäude sehr individuell zu sehen und zu berücksichtigen. Diese Aufgaben waren aber mit unseren sehr engagierten und kompetenten Partnern mit der Fa. Epple GmbH und der VWEW Energie als Betreiber des LMS sehr gut zu meistern.

Meier: Die größten Herausforderungen liegen im Lastmanagement sowie im vorgelagerten Netz. Ist am Netzanschlusspunkt die mindestens benötigte Leistung auch tatsächlich verfügbar?

Heiligensetzer: Zum einen welche Räumlichkeiten wie z.B. Tiefgarage, Außenparkplatz vor Ort zur Verfügung stehen und der eigentliche Platz für die technischen Vorrichtungen. Unser Schaltschrank benötigt eine gewisse Fläche, das kann schon mal eine Herausforderung sein. Zum anderen kann das Einhalten der nicht wenigen Vorschriften einiges abverlangen.

Hinzu kommt das Lastenmanagement. Es muss sichergestellt werden, dass es für alle Ladepunkte faire Ladeenergie- und Kostenverteilung gibt. Jeder Nutzer wird gleichberechtigt bzgl. der Leistung gesehen.

 

Sollten Ladeparklösungen für Mehrparteienhäuser vom Staat / Land / Kommune mehr unterstützt und gefördert werden? Und wenn ja, welche Unterstützung wünschen Sie sich in der (nahen) Zukunft?

Schmid: Die Elektromobilität im Bereich der PKWs hat sich durchgesetzt. Die staatlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen zielen ebenfalls darauf ab. Daher wäre es für uns als Hausverwaltung eine logische Folgerung, dass die Installation von LMS auch stark gefördert werden. Die Elektromobilität würde durch die Installation von Wallboxen im Bereich vom Tiefgaragenstellplatz vom E-Auto in der Akzeptanz in weiten Bereichen der Bevölkerung große Fortschritte machen.

 

Wo hakt es Ihrer Meinung nach aktuell?
Meier: Leider hakt es derzeit an vielen Stellen in der Energieversorgung. Die gesamte Erzeugungsseite wird umgebaut, zeitgleich kommt die E-Mobilität sowie viele Wärmepumpen. Dies vor dem Hintergrund, dass im Handwerk und bei Zulieferern immer mehr Fachkräfte fehlen.

 

Wie verlief die Testphase und wie bewerten Sie diese?
Heiligensetzer: Die erste Projekttestphase lief relativ lang, brachte dadurch aber sehr viele gute Ergebnisse. Diese kann man nun für die weiteren Projekte bestens nutzen.
Meier: Wir sind mit der Zusammenarbeit mit der Fa. Epple sehr zufrieden. Die Testphase war erfolgreich, wir werden nunmehr die weiteren Projekte in Angriff nehmen.

 

Für wen genau sind solche Ladeinfrastrukturlösungen interessant?
Schmid: Die bisher ausgeführten Lösungen sind für alle „mittleren Tiefgaragen mit bis zu 25 Stellplätzen geeignet.
Heiligensetzer: Aus meiner Sicht vor allem für Mehrfamilienhäuser und Unternehmen.

 

Welchen Zeitraum kann man für die Planung und Installation ungefähr veranschlagen?
Heiligensetzer: Von Planung bis inkl. Ausführung ca. 6 Monate. Es sind viele Schritte unterschiedlicher Akteure notwendig: z.B. Information und Abstimmung mit Eigentümergemeinschaft Ambros Bau / Messung Netzanschluss vwew / Planung mit Eigentümergemeinschaft Epple / Ausführung Schaltschrank und Wallboxen Epple / dazu kommen verschiedene bürokratische Ausführungen.

 

Kann dieses LMS mit einer Photovoltaik-Anlage kombiniert werden?
Heiligensetzer: Ja, zukünftig kann auch eine bestehende PV-Anlage integriert werden und somit die Energiekosten gesenkt werden.

 

Wie funktioniert die Abrechnung des Stromverbrauchs für die einzelnen Wallboxen?

Meier: Die Abrechnung erfolgt durch die VWEW GmbH über einzelne Unterzähler im Jahres-Rhythmus. Ähnlich der normalen Stromrechnung.

 

Wie ist das Lastenmanagement bei diesem Projekt ausgelegt?

Heiligensetzer: Das LM ist so ausgelegt, dass die Lasten egal ob bei einem oder zehn ladenden E-Autos immer gleich verteilt werden.

 

Bis zu wie viele Ladepunkte können im Lastenmanagement kombiniert werden?

Heiligensetzer: Unsere Lösung ist technisch gut skalierbar bis 100 Ladepunkte, jedoch grundsätzlich von Faktoren wie vorhandener Leistung Netzanschluss und Platz / Größe Schaltschrank abhängig.

 

Wie kam die Zusammenarbeit zwischen Ambros Bau, VWEW Energie und der Epple GmbH zustande?
Schmid: Die Zusammenarbeit mit der Firma Epple GmbH und uns als Bauträger besteht schon sehr lange und wird von beiden Seiten als sehr erfolgreich gesehen. Daher war für uns ein logischer Schritt, auch in diesem Bereich mit der Fa. Epple die enge Zusammenarbeit zu suchen. Die Zusammenarbeit mit der VWEW Energie als regionaler Stromanbieter und auch Betreiber des lokalen Stromnetzes waren die ausschlaggebenden Gründe für die Zusammenarbeit.

 

Was konnte die Epple GmbH als Spezialist für Energie- und Gebäudetechnik konkret zur Lösung / Umsetzung beitragen?

Schmid: Zusammen mit den Mitarbeitern der Firma Epple erarbeiten wir das technische Konzept für das LMS. Nach dem Beschluss in der Eigentümerversammlung für die Installation des Systems wurde umgehend die Umsetzung der Installation geplant und in Angriff genommen.
Meier: Herr Heiligensetzer hat uns bei der technischen Realisation sehr unterstützt.
Heiligensetzer: Wir haben erstmal die theoretische Planung entwickelt und für jeden Hausbewohner eine eigene Lademöglichkeit mit 11kW mit unserer Steuerungseinheit zur Verfügung gestellt. Das gesamte Lastenmanagement und Steuerung sitzt in unserer Schaltschrankinstallation

 

Was halten Sie von Out-of-the-box-Produkten im Vergleich zur Individuallösung?
Heiligensetzer: Ich halte eine Individuallösung für die praktikabelste Lösung. So kann ziemlich jede technische Anforderung und unterschiedlichste Kundenwünsche z.B. bei den Wallboxen berücksichtig und mitumgesetzt werden.
Out-of-the-box-Lösungen sind relativ starr, alle Komponenten sind an einen Hersteller gebunden, nicht individualisierbar, nicht offen für andere Systeme. Außerdem verwenden diese Anbieter oftmals ein Software-Abo pro Ladepunkt, was schnell ins Geld gehen kann. Hohes Risiko sehen wir auch bei Pleiten solcher Hersteller / StartUps. Was passiert mit der Anlage, Software, etc., wenn Hersteller vom Markt verschwindet?

 

Können Sie bereits einen erhöhten Bedarf für solche Ladeinfrastrukturen erkennen und sind aktuell weitere Projekte dieser Art in Ihrer Verwaltung geplant?

Schmid: Durch die immer stärkere Nutzung von E-Autos steigt natürlich auch der Bedarf nach Ladeinfrastruktur. Aktuell sind zwei weitere Projekte in Marktoberdorf in Planung.
Meier: Diese oder ähnliche Lösungen werden von den Kunden/Hausverwaltungen derzeit sehr stark nachgefragt. Wir realisieren in und um Marktoberdorf derzeit mit Epple zwei weitere Tiefgaragen Lösungen. Eine Dritte Lösung ist in Planung.

 

Herzlichen Dank fürs Mitmachen und Ihre wertvolle Zeit.

 

Das Interview führte Lars Seyberlich
Epple GmbH, Unternehmenskommunikation

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